Ladendiebstahl ist ein immer größer werdendes Ärgernis für den deutschen Einzelhandel. Genaue Zahlen für Diebstähle von Designaccessoires und anderen Waren liegen natürlich nur den Einzelhandelsverbänden vor und werden nicht veröffentlicht. Aus gutem Grund, denn der Handel möchte natürlich nicht zugeben, dass der Ladendiebstahl so leicht ist. Um diese Freveltaten etwas einzudämmen, führt der Einzelhandel regelmäßig Testdiebstähle durch. Natürlich nicht nur bei Designaccessoires, auch bei Lebensmitteln oder Technik. Dafür werden professionelle Firmen engagiert, die ihrerseits Testdiebe anheuern. Diese Testdiebe erhalten ein genaues und sehr umfangreiches Briefing, wie sie sich in dem jeweiligen Geschäft zu verhalten haben, was und wie zu stehlen ist. Mitunter werden die Verkäufer vorher informiert, dass zu einer bestimmten Zeit ein Testdiebstahl im Laden stattfinden wird. Bei diesen Testdiebstählen stellt sich immer wieder heraus, dass entweder aufgrund der mangelnden Aufmerksamkeit der Mitarbeiter, der unzureichenden technischen Diebstahlsicherheit der Ware oder der örtlichen Gegebenheiten dem Diebstahl Tür und Tor geöffnet sind.
Viele Diebe stehlen nicht für den Eigenbedarf
Für den Eigenbedarf zu stehlen bedeutet, dass Mann oder Frau die Ware zunächst einmal ausprobiert haben muss, um festzustellen, ob sie passt. Dies jedoch ist ein erhöhtes Entdeckungsrisiko beim Diebstahl. Also wird meist deshalb gestohlen, um die Ware später an Hehler weiterzugeben oder aber, weil man kleptomanisch veranlagt ist. Dem ganzen Thema Ladendiebstahl kann der Handel natürlich entgehen, wenn der Vertrieb im Internet stattfindet. Dort, wo kein Dieb die Ware physisch berühren kann, kann sie auch nicht gestohlen werden. Der Onlinehandel, beispielsweise bei Street One, kann seine Ware deshalb auch ein ganzes Stück billiger anbieten als der Einzelhandel, denn er muss nicht die Diebstähle einpreisen. Außerdem hat er zwangsläufig die Möglichkeit, eine größere Warenpalette den Kunden per Internet darzubieten als der Einzelhändler, der diese kaufen und auf Lager haben muss. Der Onlinehandel hingegen arbeitet immer mehr nach dem Verfahren des Dropshipping. Hierbei wird die Ware erst dann geordert, wenn sie verkauft worden ist.