Laut Thomas de Maiziere gehört Deutschland zu den sichersten Ländern der Welt. Und auch die aktuelle Kriminalstatistik zeigt, dass die Kriminalität in Deutschland rückläufig ist. Laut polizeilicher Kriminalstatistik aus dem Jahre 2010 liegt die Anzahl an Straftaten in Deutschland bei etwas über 5,9 Millionen – erstmals seit der Wiedervereinigung unter der Sechsmillionenmarke und ganze zwei Prozent unter der Zahl von 2009. Dominierend sind dabei die Diebstahldelikte mit einem Anteil von 38,8 Prozent an der Gesamtzahl der Straftaten. Im Vergleich zu den Vorjahren ist allerdings auch hier die Tendenz rückläufig und mit etwa 2,3 Millionen Fällen niedriger als 1993, dem ersten Jahr, in dem die Gesamtzahl der Diebstähle in der Bundesrepublik Deutschland statistisch erfasst wurde. Auch die Straßenkriminalität, die mit einem Gesamtanteil von 22,8 Prozent an allen Straftaten einen recht hohen Anteil verkörpert, sinkt seit dem Jahr 2002 kontinuierlich.
Einen vergleichsweise kleinen Anteil an den Delikten stellt die Gewaltkriminalität dar. Mit etwa 201.000 Fällen bestätigte sich der abnehmende Trend aus dem Jahr 2009 auch im Folgejahr und ging um 3,5 Prozent zurück. Allerdings ist dieser positive Trend vor allem auf den Rückgang von gefährlichen und schweren Körperverletzungen sowie Raubdelikten zurückzuführen. Die Zahl der Sexualdelikte stieg von etwa 7.300 auf 7.700 und somit um 5,6 Prozent an. Ein großer Teil der Gewalttaten (33,1 Prozent) geschieht unter Einfluss von Alkohol.
Steigend ist auch die Zahl der Betrugsfälle. Insbesondere Leistungsbetrug, sonstiger Sozialleistungsbetrug und Internetbetrug sind – mit Ausnahme der Jahre 2007 und 2008 – stetig wachsende Probleme. Die Gesamtzahl der Straftaten stieg in diesem Bereich im Jahr 2010 auf die Rekordzahl von fast einer Million erfasster Taten. Ebenfalls Anlass zur Sorge bereitet die Zunahme politisch motivierter Taten, speziell im linken Spektrum. Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen hat im Jahr 2010 um zwei Prozent zugenommen, während die Gesamtzahl und die Anzahl der deutschen Tatverdächtigen zurückgegangen sind. Damit stieg der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei nicht ausländerspezifischen Straftaten von 19,2 Prozent 2009 auf 20 Prozent 2010.