Handbook of Psychology

Jemand, der mit Menschen arbeitet, hat automatisch auch mit Psychologie zu tun. Das Wort kommt aus dem Griechischen und wird mit Seelenkunde übersetzt. Es geht also um das Verstehen der Seelen der Menschen, mit welchen wir zusammenarbeiten. Denn nur, wenn im zwischenmenschlichen Bereich Frieden bzw. Verständnis herrscht, sind wir in der Lage, unsere Aufträge korrekt und gewissenhaft auszuführen. Psychologie ist nicht nur etwas für Psychologen, welche in ihrer Praxis Patienten mit einem Problem empfangen. Jede Führungsperson einer Firma, die für eine Gruppe von Personen zuständig ist, sollte gewisse psychologische Kenntnisse besitzen, damit sie die Fähigkeit, zwischenmenschliche Konflikte zu lösen, zu trainieren vermag. Auch Pädagogen müssen über gewisse Grundkenntnisse der Entwicklungspsychologie verfügen, um ihre Schüler richtig einschätzen zu können und zu wissen, ob sie sich ihrem Alter entsprechend verhalten.

Unter dem Titel “Handbook of Psychology” sind verschiedene Bücher erschienen, welche sich an diese Zielpersonen richten. Es sind Einführungen und leicht verständliche Texte über psychologische Fachbereiche darin enthalten, welche im Arbeitsalltag eine Hilfe bieten sollen. Das “Handbook of Psychology” schlechthin aber wurde zwischen 1887 und 1891 von James Mark Baldwin verfasst, einem US-amerikanischen Psychologen und Philosophen. Er veröffentlichte wichtige Erkenntnisse in den Bereichen Psychologie, Evolutionstheorie und Psychiatrie.

Der erste Teil seines Handbuches trägt den Titel “Senses and Intellect” und enthält Ergebnisse der Forschungen im Bereich der experimentellen Psychologie von Fechner, Weber und Wundt. “Feeling and Will” ist der Titel des zweiten Handbuches, welches zusammen mit “Senses and Intellect” in Konkurrenz mit “Principles of Psychology” von William James stand. Baldwin gründete an der Universität Toronto das erste Labor für experimentelle Psychologie. Er ließ sich durch die Geburt und die Entwicklung seiner Töchter zu vielen neuen Erkenntnissen inspirieren und veröffentlichte eine Publikation darüber, welche nachhaltigen Einfluss auf die Werke von Jean Piaget und Lawrence Kohlberg ausübte. Berühmt wurde Baldwin jedoch vor allem durch sein Konzept der Evolution, Baldwin-Effekt genannt. Er vertritt die These, dass menschliche und kulturelle Verhaltensmuster das genetische Material der Menschen mitprägen.